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Geschichte des Frankfurter Nahverkehrs
ab 1950 |
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1950 Auf Basis der Fahrgestelle ehemaliger c- und d- Beiwagen entstand
bei Gastell in Mainz - Mombach) die Baureihe „e“ mit
insgesamt 50 Exemplaren, deren Auslieferung sich bis 1952 hinzog. Im Zuge des
Wiederaufbaus wurde auch der Bereich Platz der Republik - Düsseldorfer Straße - Hauptbahnhof
- Baseler Straße umgestaltet, die Straßenbahn erhielt hier
eigene Gleiskörper in Seitenlage inklusive einer
dreigleisigen Haltestellenanlage direkt vor dem
Bahnhofsportal am Hauptbahnhof, die einen
flüssigeren Ablauf als zuvor ermöglichte.
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17.09.1950:
Eröffnung
Neubaustrecke Messe -
Bockenheim über Mendelssohnstraße, Stilllegung der
Altstrecke via Westendplatz. |
12.11.1950:
Eröffnung der neuen Strecke
in der Taunusstraße, dafür die
Strecke in der unteren
Kaiserstraße
dauerhaft stillgelegt. |
02.03.1951:
Zwei Jahre nach
den anderen beiden Brücken konnte
endlich die
Friedensbrücke
wiedereröffnet werden, als letzte der
zerstörten
Mainbrücken. Hier war ein Komplett-Neubau
erstellt worden, da ihr Vorgänger,
die Wilhelmsbrücke, bereits vor dem
Krieg dem Verkehr nicht mehr
gewachsen war.
Jetzt konnten alle
Netzrelationen wieder hergestellt werden,
die Zeit jahrelanger Provisorien war
endlich vorbei. Gleichzeitig
nutzte man die Gelegenheit das historische
Liniennetz zu „entrümpeln“ und
es den gestiegenen
Mobilitäts-Ansprüchen
der Nachkriegszeit anzupassen. Die alten Außenlinien
nach Bergen, Berkersheim,
Ginnheim
und Praunheim wurden in die Hauptlinien integriert
und so die Linienanzahl reduziert. Dieses
Grund-Konzept bewährte sich
und blieb daher
mit geringen Abweichungen über fast 20 Jahre bestehen. Ab
02.03.1951 verkehrten folgende Linien: |
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Weitere 16 Aufbautriebwagen wurden
1951 ausgeliefert.- Die
fortdauernden Bemühungen zur
Wiederherstellung der vollen
Betriebsfähigkeit sowie zur
Verbesserung der Leistungsfähigkeit
bei steigenden Personalkosten
führten zu gegenüber der
Vorkriegszeit erhöhten
Betriebskosten Die Fahrpreise hatten
mit dieser Entwicklung nicht Schritt
halten können, daher drohte die
Straßenbahn in eine wirtschaftliche
Schieflage zu geraten. Man versuchte
dem nun durch zweierlei Maßnahmen zu
begegnen: Einerseits erfolgte per
01. November 1951 eine Tariferhöhung,
die jedoch nicht den vollen Erfolg
verbuchen konnte den man sich von
ihr versprochen hatte, da sie von
den städtischen Gremien nicht in der
Form genehmigt wurde wie sie von der
Straßenbahn beantragt worden war.
Zum anderen wurde bereits Ende
September einer Düsseldorfer
Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft der
Auftrag erteilt für die Straßenbahn
der Stadt Frankfurt ein
Wirtschaftlichkeits-Gutachten zu
erstellen.
1952 Für damalige Zeiten recht
spektakulärer Jahresanfang: Am
22.01.1952
wurde mit über 20
Jahren Verzögerung durch äußere
Umstände und den Weltkrieg endlich die bereits
1928 im Eingemeindungsvertrag
vereinbarte Verlängerung der Straßenbahn über
Nied hinaus bis nach Höchst während eines großen Festaktes von Oberbürgermeister
Walter Kolb dem Verkehr übergeben.
Das im Vorjahr in Auftrag
gegebene Gutachten wurde im Juli
1952 der Verwaltung übergeben. Es bescheinigte der Frankfurter Straßenbahn
verantwortungsvollen Umgang mit finanziellen
Ressourcen, jedoch wurden viele Vorschläge zur
Rationalisierung sowie zur
Verbesserung des Betriebsergebnisses
unterbreitet. U.a. wurden Maßnahmen zur
Straffung der Wagenumläufe, z.B. durch Kürzung von
Wendezeiten oder durch Zusammenlegung von Linien, zur
besseren Aufteilung und Abstimmung von Werkstattarbeiten
zwischen Hauptwerkstatt und Betriebshöfen, zur
Stilllegung unrentabler Strecken und teilweisem Abbau
von Personalüberhängen sowie zur eigenständigeren
Führung des Betriebes vorgeschlagen, als dies auf
der Grundlage der EigVO (Eigenbetriebsverordnung) unter den
Vorgaben der Stadt Frankfurt damals möglich war.
Manche der Vorschläge
mussten aus sozialen oder anderen Gründen
verworfen werden, viele dagegen wurden im
Laufe der nächsten Zeit in die Tat umgesetzt.
So wurde u.a. die dringende
Empfehlung, die Strecke durch den
Sandweg stillzulegen, schon im Mai
1953 praktisch vollzogen. Ferner
werteten die
Gutachter zwei Linien nach Preungesheim als
unwirtschaftlich und schlugen den Bau
einer Gleisschleife an der Gießener Straße
vor, die sich infolge
jährlich 50.000 DM einzusparender
Personalkosten binnen weniger Jahre
amortisieren sollte. Die Schleife wurde 1953
gebaut und in Betrieb genommen, sie half in den 25 Jahren ihres Bestehens bis 1978 weit über eine
Million DM an Betriebskosten einzusparen. |
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1953
In dem zuvor erwähnten
Gutachten wurden ferner künftige
Planungen auf ihren wirtschaftlichen
Nutzen hin untersucht, so wurde u.a.
die im Bau befindliche
Querverbindung in der Saalburgallee
als verfrüht kritisiert, da nach
Meinung der Gutachter in den
nächsten Jahren kein
wirtschaftlicher Verkehr durch sie
zu erwarten sei.
Als eine
weitere Konsequenz aus dem Gutachten
widerfuhr der Strecke in der Neuen
Mainzer Straße zwischen Opernplatz
und Taunustor im Herbst 1953 das
gleiche Schicksal wie der
Sandwegstrecke, weil ihre teils
eingleisige Führung den
Verkehrsablauf hemmte.
Auf auf die vor dem Krieg
angestellten Überlegungen den
Betriebshof Bockenheim von der
Hauptwerkstatt zu trennen, um deren
suboptimale Arbeitsbedingungen in
den beengten Verhältnissen zu
verbessern, wurde eingegangen, dazu
schrieben die Gutachter: |
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Im Laufe
weiterer Überlegungen zu dem Thema
wurden Standorte für einen neuen
Betriebshof im Westen gesucht, u.a.
waren
Solmsstraße und Rödelheimer
Landstraße im Gespräch. 24 Jahre
vergingen noch, bis das Problem
endlich 1978 durch Eröffnung der
neuen Stadtbahn-Zentralwerkstatt (StZW)
in Rödelheim gelöst wurde. Doch
nicht alle Vorschläge aus dem
Gutachter wurden auch übernommen,
z.B. die Stilllegung der Strecke in
der Rhönstraße, für die ersatzweise
der Bau einer Direktverbindung vom
Ostbahnhof Richtung Enkheim über
Ostparkstraße angeregt wurde. Dies
erledigte sich viel später durch Bau
der Stadtbahnstrecke C von selbst. -
Ferner wurden 1953 die letzten 10
von insgesamt 40 K(A)-Triebwagen
angeliefert.
1954
Entgegen der Gutachter-Empfehlung,
künftig nur noch Großraumzüge zu bestellen weil
diese personalmäßig wirtschaftlicher zu
betreiben seien, waren nochmal 25 Zweiachser
der Reihe K
geordert worden, diesmal
inklusive der Fahrgestelle
als komplette
Neubauten (Verbandstyp).
Sie wurden 1954
ausgeliefert und erhielten die Betriebsnummern 101
- 125. Sie waren den Aufbau-Tw des Typs K recht
ähnlich, im
Gegensatz zu jenen fahren einige
dieser Fahrzeuge
aber heute noch
auf
dem „Ebbel - Express“, was genau so für einige der einst 60 k-Beiwagen
zutrifft, die Frankfurt zwischen 1953 und 1955 erreichten. Wie bei den
Triebwagen handelte es sich bei ihnen auch um Neubauten. Die im Vorjahr begonnene
Umgestaltung der Gleisanlagen im Bereich
Hauptwache - Goetheplatz wurde 1954 abgeschlossen, die
Endstation der Taunusbahn-Linien 24 und 25
konnte hiernach vom Schauspielhaus zum Goetheplatz
zurückgezogen werden.
Artikel 40 der Hessischen
Verfassung regelt die Verfügung über
Gemeineigentum. Folgerichtig legte
der Gesetzgeber in Artikel 41,
Absatz 1 der Verfassung fest, dass
dem Gemeinwohl dienende Betriebe in
Gemeineigentum überführt werden
sollten. Hierbei wurden u.a "an
Schienen oder Oberleitungen
gebundene" Verkehrsmittel genannt,
also auch Eisenbahnen. Damit war das
weitere Schicksal der FLAG als
Privatbahn besiegelt, es musste ein
staatlicher Käufer für sie gefunden
werden. Am sinnvollsten bot
sich dazu die Frankfurter
Straßenbahn an, um die Zahl der
Betreiber auf den nach Frankfurt
hinein führenden Strecken zu
reduzieren.
Nach dem Krieg hatte
Frankfurt vordringlichere Aufgaben
zu erfüllen, doch jetzt konnte die
Übernahme in Angriff genommen und
der Kauf der FLAG sowohl vertraglich
als auch praktisch vorbereitet
werden.--- Die Eröffnung der neuen Höchster
Farbenstraße im Herbst ermöglichte es, den
Verkehr zu den westlichen Vororten künftig
am Rande des Industrieareals vorbei zu
führen anstatt mitten hindurch. Anlässlich
dieses Ereignisses erhielten bis auf die 59 alle Höchster
Buslinien auch neue Linienführungen. |
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Am
01.01.1955 ging die
Frankfurter Lokalbahn
Aktiengesellschaft (FLAG) in der
Frankfurter Straßenbahn auf, wurde
aber vorerst noch separater
Betriebszweig wie der Omnibusbetrieb
geführt. Straßenbahndirektor Doktor
Kurt Stein schrieb für die 1.
Ausgabe 1955 der Betriebszeitschrift
"Die Straßenbahn" folgenden Aufsatz
über die Übernahme und nannte darin
u.a.
auch den Kaufpreis: |
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Am
21. Mai 1955 wurde die
Straßenbahnstrecke vom Reuterweg zum
Palmengarten stillgelegt. Das
gleiche Schicksal ereilte die
teilweise eingleisige Strecke vom
Schaumainkai durch Alt-Sachsenhausen
zum Lokalbahnhof, sowie deren
Verlängerung ab dem
Wendelsplatz bis zum Südfriedhof.
Seit 22. Mai 1955 stellen Omnibusse
der Linie 66 die Verbindung zwischen
Palmengarten und Südfriedhof her,
seit 1963 als 36 deklariert. Diese
Linie erlebte in über 60
Betriebsjahren, besonders während
des U-Bahnbaus in der City, um ein
Vielfaches mehr Veränderungen wie
die Straßenbahn in jener Relation in
65 Jahren zuvor.
Nach den Erfahrungen mit
Großraumzügen in anderen Städten und
nachdem entsprechende Entwicklungen
der Industrie längst ausgereift
waren, entschloss man sich relativ
spät auch in Frankfurt solche
Fahrzeuge zu testen. Daher lieferte
DÜWAG Ende des Jahres die beiden L-Wagen-Züge
201/1201, 202/1202 als Prototypen
aus, die im Anschluß erprobt und
danach sehr erfolgreich auf Linie 23
Heddernheim - Hauptbahnhof
eingesetzt wurden, welche 26 Jahre
früher dem "Mailänder"als
Testlinie gedient
hatte, |
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1956
Ab Mitte
der 50er
Jahre zeitigten die
Anstrengungen
zum
Wiederaufbau
der Frankfurter
Innenstadt bereits
sichtbare
Erfolge, die
Berliner Straße war
entstanden, die
Zeil erhielt
ihre
heutige Breite, die
Umgebung
Konstablerwache war
kaum noch
wieder
zu erkennen.
Dort baute die "Frankfurter
Sparkasse von 1822"
das markante "Bienenkorbhaus", das
bis
heute den
Platz prägt. An
der
als Schneise
durch
Ruinenfelder
neu angelegten Kurt-Schumacher-Straße
wurden
Neubauten errichtet,
gegen
Ende des
Jahres profitierte die
Straßenbahn wie
folgt: die 75 Jahre alte Strecke durch Fahrgasse
und Börnestraße wurde aufgelassen und auf
eigener Trasse westlich der Fahrbahn
der Kurt-Schumacher-Straße verlegt.
Außerdem
erhielt die Tram in der
Schäfergasse ein 2. Gleis, auf ebenfalls eigenem
Gleiskörper (hier allerdings aufgrund der
geringen Straßenbreite nur
stadtauswärts, also auf der Ostseite).
Separate Gleise wurden ferner in der
Rechneigrabenstraße und am Dominikanerplatz
geschaffen. Ebenso in der
Battonnstraße, wo die Straßenbahn bis heute
davon profitiert. Weitere Anlagen
dieser Art entstanden Anfang der
50er am
Opernplatz, am Eschenheimer Tor, am
Allerheiligentor, in der südlichen
Lange Straße (die nördliche erst
Ende der 60er!) sowie am Zoo. Nach den positiven
Erfahrungen mit den neuen L-Wagen wurde
eine Serie von weiteren 40 Zügen bei DÜWAG
in Auftrag gegeben, von denen die ersten 18
die Stadt noch
im zweiten Halbjahr 1956 erreichten. |
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1957
Die
noch
ausstehenden
22
L-Wagenzüge
erreichten
im
Laufe
des
Jahres
Frankfurt
und
wurden
nach
und
nach
zugelassen.
Sie
erwiesen
sich
als
zuverlässig
und
robust.
Mit
ihrer
Hilfe
fing
auch
der
chronische
Fahrzeugmangel
an
sich
ganz
allmählich
zu
bessern.
31.
März
1957:
Der
Anschluss
von
Enkheim
an
das
Straßenbahnnetz
wurde
mit
einem
großen
Festakt
am
Volkshaus
gefeiert.
Als Eröffnungs-Zug
posierten
die
damals
erst
drei
Jahre
alten
K-Wagen
101,
1699
und
1700,
geschmückt
mit
Fahnen
und
Girlanden
in
der
neuen
Schleife.
Die
bis
dahin
an
der
Stadtgrenze
(Kruppstraße)
endende
Linie
war
um 820
m
verlängert
worden.
Hier
noch
der
Fechenheimer
Wald
im
Hintergrund,
der
bis
zum
Bau
des
Hessencenters
zwischen
Volkshaus
und
Stadtgrenze
noch
direkt
an
die
Frankfurter
Straße
grenzte,
die
auf
diesem
Stück
noch
zweispurig
war.
Heute
heißt
sie
hier
Borsigallee... |
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1958
Nachdem die Frankfurter Straßenbahn nun die
katastrophalen Auswirkungen des II. Weltkriegs
mittels großer Anstrengungen weitgehend
ausgemerzt hatte und Infrastruktur sowie verbliebener
Wagenpark allmählich wieder hergestellt waren,
galt es vor allem den infolge des Krieges
verursachten Investitions-Rückstau allmählichabzubauen.
Über die 50er Jahre
wurden deshalb wo nur irgend möglich eigene
Gleiskörper angelegt, um die Tram vom Kraftverkehr
unabhängiger zu machen. Auch waren an vielen
Endstellen Wendeschleifen angelegt worden, um
die Wendemanöver und Wagenumläufe rationeller
gestalten zu können. Der
bis auf K und L-Wagen
überalterte Wagenpark war zu erneuern und
gleichzeitig waren die Weichen für die Zukunft zu
stellen, weil die Straßenbahn mittlerweile immer
mehr Fahrgäste an den rasant zunehmenden
Kraftverkehr verloren hatte und weiter verlor.
Um
voran zu kommen, wurde Unterstützung
aus Düsseldorf geholt, in Form des
Gelenktriebwagens 2412 der Rheinbahn
AG. Mit ihm erfolgten im Juni und
Juli 1958 erfolgreiche Probefahrten,
die in der Konsequenz mündeten, bei
DÜWAG seien ebensolche Fahrzeuge zu
bestellen. Eine entsprechende
Bestellung wurde zu 1959 ausgelöst.
Doch nun tauchten am Horizont neue
Probleme auf, diesmal in Form des
Gesetzgebers: Änderungen der BOStrab
und der Straßenverkehrsordnung
standen unmittelbar bevor.
Die
kommenden Vorschriften hatten
Auswirkungen auf den Autobus-Verkehr: der u.a. in Frankfurt-Höchst
praktizierte Anhänger-Betrieb wurde
ab 1.1.1960 verboten und durfte nur
noch mit Ausnahmegenehmigung
zeitlich begrenzt weitergeführt
werden. Die Straßenbahn war
ebenfalls betroffen, weil die neue
BOStrab (Bau- und
Betriebs-Ordnung für
Straßenbahnen)
u.a. vorschrieb, dass alle Straßenbahnen ab 1960 mit Schienenbremsen
ausgerüstet sein müssen. Fahrzeuge "unten ohne"
waren nachzurüsten. Dies war jedoch
bei Anfang des Jahrhunderts angeschafften Fahrzeugen entweder technisch nicht möglich,
oder nur mit in keinem Verhältnis zu
ihrem Alter stehendem Aufwand, deshalb bedeutete
es für sie das Ende. Das traf leider
auch für den 1923 gebauten, bei Fahrgästen
äußerst beliebten Niederflurbeiwagen 1300 (ex
FLAG 75) zu, der heute
im
Verkehrsmuseum steht. |
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17.Oktober 1959 An diesem Tag
endete nach nur 15 Jahren der
Einsatz von O-Bussen auf der Linie
60, die Fahrzeuge hatten das Ende
ihrer Nutzungsdauer erreicht. Die
Umstellung auf Diesel wurde schon in
dem
Gutachten von 1952 empfohlen, weil
eine Neuanschaffung und der weitere
Unterhalt einer Splittergattung von
nur vier Fahrzeugen als
unwirtschaftlich angesehen wurden.
Es gab zwar in den 40er Jahren
Planungen zur Umstellung weiterer
Linien auf O-Busbetrieb, was leider der
fortschreitende Krieg verhinderte. Der Aufbau einer O-Bus-Unterhaltung hätte sich
dadurch
amortisieren können, was so leider nicht gegeben
war.
Das
bisher noch an der Endstation der Linie 17
gebräuchliche Beiwagen-Rangieren per Schwerkraft
wurde ferner durch die neuen
Vorschriften untersagt,
sodass ab 1960 ein extra Triebwagen dazu
abgestellt werden musste, was den Betrieb nach
Ginnheim (Schule) noch tiefer in die roten
Zahlen trieb und die Entscheidung zur Stilllegung der
Strecke 1963 beflügelte.
--
Gegen
Jahresende 1959 konnten die ersten
der bestellten M-Wagen ausgeliefert
und ab 27.11.59. auf Linie 23 eingesetzt
werden.
All die zuvor erwähnten Bemühungen
im Kampf gegen die immer weiter zunehmende
Motorisierung und damit einhergehenden
Fahrgastschwund zeitigten nur Teilerfolge. Das von
der Stadt Frankfurt auszugleichende Defizit
wuchs trotz Tariferhöhungen von Jahr zu Jahr. Immer chaotischer werdende Verkehrsverhältnisse
auf größtenteils noch aus der Vorkriegszeit
stammenden Straßen
machten dem Verkehrsbetrieb immer mehr zu
schaffen. Auf der Eschersheimer Landstraße
entstanden immer öfter Pulkbildungen verspäteter Züge wegen
Verkehrsstaus, wogegen keine Fahrplan-Verdichtung Abhilfe
bringen konnte.
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In der Zeit wurde
ein Plan für eine sogenannte "Nordlinie"
publik,
die einen Beitrag zur Entlastung der
Eschersheimer Landstraße hätte leisten sollen.
Dazu wäre eine Streckenverbindung ab der
Endstation der Linie 5 in Eckenheim gebaut
worden, die östlich der Albert-Schweizer-Siedlung
entlang via Josephskirchstraße zum
Weißen Stein geführt hätte.
So wäre ein Teil der Züge über die
wenig belastete Eckenheimer
Landstraße in die City geführt
worden, zumal hier allein die Linie
7 verkehrte. Aus
dem Projekt wurde aber nichts, weil
an höherer Stelle seit längerem
Überlegungen zum Bau einer Stadtschnellbahn
angestellt. wurden
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1960
In Köln war 1957 eine
Versuchsstrecke für die nach ihrem Erfinder Axel
Lennart
Wenner-Gren benannte
Alweg-Bahn eröffnet
worden, die in
der
Fachwelt großes
Interesse
erregte. Viele
Mitglieder
der Frankfurter
Stadtverordnetenversammlung
hielten dieses
neue
Verkehrsmittel
als geeignet
Frankfurts
Verkehrsprobleme
zu lösen.
Besonders
engagierte sich
die FDP-Fraktion
hierfür, nachdem
eine
Stadtverordneten-Delegation die
Kölner
Teststrecke
besucht hatte. Es
folgten bald
hitzige
Diskussionen
zwischen Befürwortern und
Gegnern
der Alweg-Bahn, das
Thema
wurde in der
Presse
aufgegriffen.
Als Gegenargument
wurde
unter anderem
angeführt, die
Betonstelzen
des Fahrwegs
verschandelten das
Stadtbild.
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Zur Visualisierung wurden sogar Modelle und
Fotomontagen angefertigt, hier vom Rathenauplatz. Am
Platz
der
Republik
wie
auch
am
Opernplatz
sollten
sich
zwei
Linien
in
zwei
Ebenen
kreuzen,
die
Stationen
hätten
Gebäudehöhe
erreicht.
Die
Alwegbahn-Gegner
favorisierten
eine
Tieferlegung
der
Straßenbahn
in
der
City,
die
"Unterpflasterbahn". Unterstützung
fand
ihr
Modell
in
der
Direktion
der
Straßenbahn,
engagiertester
Verfechter
einer
solchen
Tunnellösung
wurde
der
Stadtverordnete
Walter
Möller,
der
später
als
Verkehrsdezernent
die
Planungen
auch
entscheidend
mitprägte
und
voran
trieb,
was
ihm
den
Spitznamen
"Vater
der
U-Bahn"
einbrachte.
-
Am
01.07.1960
ging die Strecke
über
Ludwig-Rehn-Straße
-
Theodor-Stern-Kai
anstelle
der
alten
Führung
über
Sandhofstraße
in
Betrieb. |
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30. Januar 1961:
Die vom
Ostbahnhof in die
Hanauer
Landstraße verlegte
Zentrale
der Firma
Neckermann
erhielt durch die neue Schleife
Hugo-Junkers-Straße.einen
Straßenbahnanschluß.
Ende März endete
der
Straßenbahnverkehr in
der
Heilbronner
Straße und
am
27. Mai 1961
wurde Linie 11 zur Rat-Beil-Straße
eingestellt. Damit war die Friedberger
Landstraße über 3 Jahre ohne Schienenverkehr,
weil Linie 12 noch bis1964 via
Oederweg
verlief, allerdings
verkehrte dort alle 5 Minuten die Buslinie 64.
Wenn man im Zweifel ist, wie
man sich bei einem schwierigen
Sachverhalt entscheiden soll, holt
man sich Gutachter zu Hilfe. So auch
in der Streitfrage
bezüglich
des zu
wählenden Schnellbahnsystems.
Zwei Gutachten waren eingeholt
worden, eins der Firma Holzmann
sowie eines des in Verkehrsfragen
renommierten Professors Leibbrand.
Beide lagen den Stadtverordneten zur
Lektüre und zur Meinungsfindung vor. Nach den jahrelangen Debatten
stand jetzt endlich die
Entscheidung
bevor. Am
04. Juli 1961
entschied das
Stadtparlament
über das Thema
Alweg-Bahn contra
Unterpflasterbahn (oder gar
U-Bahn, welche
u.a. von Oberbürgermeister
Bockelmann ins
Gespräch
gebracht worden war)
mit 66
gegen 11 Stimmen
der FDP
folgendes (Auszug): |
"Die Stadt Frankfurt a..M. entschließt sich zum
Bau einer leistungsfähigen Stadtbahn. Grundlage
für die Planung der Stadtbahn und des
Verkehrsnetzes im Rahmen des
Gesamtverkehrsplanes ist der Vorschlag T2 der
planerischen Gesamtübersicht der
Studiengemeinschaft vom Juni 1961. Die Stadtbahn
ist stufenweise zu einer Schnellbahn zu
entwickeln [........].
Für die Stadtbahn ist ein Wagentyp zu entwickeln,
der für einen
Schnellbahnbetrieb
geeignet ist und der die Bequemlichkeit
für die Fahrgäste verbessert.
Dazu gehört, dass die Ein-
und Ausstiegsverhältnisse
verbessert werden, das Angebot an Sitzplätzen
erhöht, automatisch beschleunigt und gebremst und dass die Möglichkeit zu
Zugbildungen
geschaffen wird." |
Mit diesem Grundsatzbeschluss war die
Entscheidung gefallen und der Weg für eine
Stadtschnellbahn geebnet. Die Planungen
und Vorbereitungen zum Bau der ersten
Tunnelstrecken konnten jetzt beginnen,
davon gibt diese Seite
einen kleinen Eindruck.. |
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1962
Wesentliche
Themen des Jahres 1962
waren
aufgrund damals
herrschender
Vollbeschäftigung
der
Personalmangel
sowie das
weiter gestiegene
Defizit.
Angesichts dieser
nicht nur auf Frankfurt
beschränkten Probleme
rückte
jetzt ein
altbewährtes
Allheilmittel
auch
bei Verkehrsbetrieben
wieder in den Focus, das
Zauberw rt
hieß Rationalisierung. Man
besann
sich der in den 30er
Jahren
praktizierten
Einsätze von
Einmanntriebwagen, dieses
Modell sollte
jetzt
bei Zügen
auch Anwendung
finden.
Damit Wagen, die nur von Zeitkarteninhabern
benutzt werden sollten für Fahrgäste von
außen erkennbar wären, wurden auffällige
rote Schilder mit Aufdruck "Schaffnerlos"
angebracht. Dies wurde nach und nach auf den
meisten 2-achsigen Triebwagen sowie auf
weniger stark belasteten Omnibuslinien
umgesetzt. Freie Schaffnerstellen wurden
nicht neubesetzt, Schaffner verrentet oder gekündigt,
ggf. zu Fahrern umgeschult. Ihre Zahl sank
bis 1970 kontinuierlich. Schaffnerbesetzte
Wagen gab es letztmals am 2. Juli 1971 auf
Verstärkerzügen der Linie 13, hier im letzten Jahr nur
noch wegen der an der
Weilbrunnstraße nötigen Rangiermanöver. |
Am
26.11.1962
wurden Bremer Straße,
Reuterweg, Taunusanlage und Mainzer Landstraße
bis zum Platz der
Republik für ein
Jahr komplett gesperrt,
sie sollten ausgebaut
werden um den Umleitungsverkehr
von der Eschersheimer
Landstraße während des
U-Bahnbaus aufnehmen zu
können. Bis dato war der Straßenzug
großteils
noch im Zustand wie
um 1900, mit Vorgärten und
ca. 10 m breiter Fahrbahn
etwa wie hier im Bild,
obwohl z. T. schon beim Wiederaufbau
auf Vorgärten verzichtet worden war. |
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1963
Weil die künftige U-Bahnbaustelle noch einen
guten Kilometer über die Bremer Straße hinaus
nach Norden reichen sollte, war es nötig im
Anschluss an die genannte Ausbaustrecke eine neue
Strecke
für die Tram in der
Hansaallee und Platenstraße zu verlegen,
die
am Dornbusch wieder an den Bestand anschließen
konnte. Dazu war eine neue
Gleisverbindung
von der nördlichen Eschersheimer in die Straße
Am Dornbusch nötig, die von der
Linie 17 aus und nach Süden befahrene musste entfernt werden.
Um
die 17 weiterhin nach Ginnheim fahren lassen zu
können,
wäre nun an der Ecke Dornbusch/Raimundstraße eine
Weiche erforderlich geworden. Angesichts des
hohen Defizits dieser Strecke scheute man diese
Kosten und legte sie am
31. März 1963
kurzerhand still, womit
Linie 17 auch obsolet war und
ersatzlos
eingestellt wurde.
Im Winter 1962/63 war Düwag
damit beauftragt worden, k-Beiwagen durch Einbau
automatischer Türen mit Drucktasten,
Scharffenberg-Kupplungen und
weiteren Elementen wieStufen mit
Trittkontakten zu ka-Bw umzubauen. Die Wagen
1671-1700 (30) sollten den bestellten 30 N-Tw als
Beiwagen dienen. |
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Einige liefen vorher testweise
hinter M-Tw, allerdings mit Schaffner als Begleiter zur
Abfertigung.
1963 brachte einen Innovationsschub, Düwag
lieferte im Laufe des Jahres.fast 60 Neufahrzeuge: 15
M-Tw (davon 6 Mv), 30 N-Tw und 12 ma-Beiwagen kamen nach
Frankfurt. Die N-Tw 801 und 802 hatten wie die ma-Bw
Klapptritte bekommen, beiden wurden sie Ende der 60er
entfernt. Hier ist 801 in Heddernheim zu sehen, noch im
Auslieferungs-Zustand.
Mit den N-Tw-wurde ab
24.03.63.
zuerst
die Linie 1 bestückt, später auch 7, 14 und 15, alle
außer
der 14 mit ka-Beiwagen. Ferner begann
der
U-Bahnbau,
Vorgärten
wurden
enteignet,
Bäume
gefällt
und
Leitungen
verlegt.
Am
28.06.1963
löste
Walter
Möller
den
ersten
Rammschlag
an
der
Miquelallee
im
Rahmen
eines
Festaktes
aus
und
damit
über
5
Jahre
Arbeit
für
die
Bauarbeiter... |
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