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						| 
							
								
									| 
							
											| 
													
																	| 
																					
																									| 
																													
																																	| 
									Die Ursprünge der Frankfurter Trambahn |  
																																	| Treibende Kraft 
									
									der Straßenbahngründung in Frankfurt 
									war 
									
									
									der in Antwerpen gebürtige belgische 
									Unternehmer Frédéric-Jean de la Hault 
									(1826-1882). 
									
									
									Er gehörte zu einer Gruppe 
									vermögender Privatpersonen, vornehmlich 
									Kaufleuten, Industriellen, Ingenieuren, 
									Architekten und Bankiers, die seit etwa 1870 
									in großem Umfang in Nebenbahn- und 
									Straßenbahnprojekte investierten, vor allem 
									in Frankreich, Belgien, Italien und 
									Deutschland. Die beiden ersten 
									Pferdebahn-Projekte, die nachweislich mit de 
									la Hault in Zusammenhang stehen, waren die 
									Pferdestraßenbahnen in Dresden und 
									Frankfurt.  
									
									Während 1871 sein Konzessionsantrag 
									in Dresden abgelehnt wurde, konnte er in 
									Frankfurt am Main eines seiner ersten 
									Straßenbahnprojekte überhaupt aufs Gleis 
									setzen, auf jeden Fall aber sein erstes 
									Straßenbahn-Projekt in Deutschland; es war 
									die vierte Pferdebahn im Deutschen Reich 
									
									
									[1]. |  
																																	|  |  
																																	| Nach etwa 
																	zwei Jahren 
																	Betriebserfahrung 
																	in Frankfurt 
																	gründete er 
																	zahlreiche 
																	weitere 
																	Pferdestraßenbahnen 
																	in Europa. 
																	Im August 
																	1874 
																	gründete der 
																	umtriebige 
																	Herr de la 
																	Hault in 
																	Brüssel 
																	zusammen mit 
																	zwei 
																	belgischen 
																	Banken die 
																	Société 
																	générale de 
																	tramways 
																	(SGT); mit 
																	ihrer 
																	Kapitalbeteiligung 
																	gründete er 
																	dann in 
																	kurzer Folge 
																	die 
																	Straßenbahnen 
																	in Turin 
																	(1874), 
																	Neapel 
																	(1875), 
																	Trieste 
																	(1876), 
																	Barmen-Elberfeld 
																	(1876), 
																	Florenz 
																	(1880) und 
																	die 
																	Nebenbahn 
																	Bari-Barletta. 
																	Praktisch 
																	parallel, im 
																	Dezember 
																	1875 
																	gründete er 
																	mit einer 
																	französischen 
																	Bank die 
																	
			
			
																	Compagnie 
																	générale 
																	française de 
																	tramways 
																	(CGFT), die 
																	das Kapital 
																	für seine 
																	Gründungen 
																	in Le Havre 
																	(1874), 
																	Nancy 
																	(1874), 
																	Marseille 
																	(1876) und 
																	Orléans 
																	(1877) 
																	bereitstellte. 
																	Die Pferdebahnen 
																	in Genf, 
																	Köln und 
																	Tunis
																	
																	waren 
																	ebenfalls 
			
																	Gründungen 
																	von de la 
																	Hault. 
																	
																	
											www.kikirpa.be |  |  |  |  |  |  
											| 
									Die Personengesellschaft F. de la Hault & 
									Cie |  |  
									|  |  
									| 
									
									Die Frankfurter Pferdebahn könnte seine 
									erste Pferdestraßenbahn überhaupt gewesen 
									sein, eine frühere Gründung de la Haults als 
									die in Frankfurt ist nicht überliefert. Der 
									Preußische Regierungspräsident in Wiesbaden 
									erteilte den belgischen Kaufleuten Frédéric 
									de la Hault und Ernest Donner schon am 
									24.11.1871 auf 19½ Jahre das Recht zum 
									Betrieb der ersten Pferde-Eisenbahn in 
									Frankfurt am Main
									
									
									[2]. 
									Er gründete daraufhin am 2.12.1871 in 
									Brüssel die Kommanditgesellschaft 
									
									Frederic de la Hault & Compagnie, 
									deren hiesige Niederlassung am 4.3.1872 in 
									das Firmenregister der Frankfurter 
									Handelskammer eingetragen wurde
									
									
									[3]. 
									F. de la Hault und seine zehn 
									Mitgesellschafter statteten die Gesellschaft 
									mit einem Kapital von 990.000 Francs 
									(792.000 Mark) aus
									
									
									[4]. |  
									|  |  
									| 
									
									 |  |  
									|  |  
									| 
													
																	| Am 
									Sonntag, dem 19.5.1872 wurde der 
									Pferdebahn-Betrieb auf der rund 4 km langen 
									Strecke zwischen Schönhof und Hauptwache 
									aufgenommen
																	
																	
									
																	[5]. 
									Mit anfangs 6-8 Wagen und rd. 20 Pferden 
									wurden zwei Linien betrieben, zwischen 
									Schönhof und Bockenheimer Warte sowie 
									zwischen Bockenheimer Warte und Hauptwache. 
									Insgesamt hatte die Gesellschaft 
									einschließlich der Wende- und Ausweichgleise 
									in knapp vier Monaten rund 6 km Gleis 
									verlegt. Einschließlich aller Betriebsmittel 
									(Wagen, Pferde, Zubehör, Ausrüstung usw.) 
									wurden pro Kilometer betriebsbereites Gleis 
									rd. 152.000 Francs, also etwa 122.000 Mark 
									Reichswährung investiert, ein auf den ersten 
									Blick stattlicher, aber im Vergleich zu 
									anderen Städten niedriger Betrag
																	
																	
									
																	[6]. 
									Eingesetzt wurden vergleichsweise leichte 
									Wagen mit 30 Plätzen
																	
																	
																	[7], 
									und da die größte Steigung der Strecke nur 
									1,33% betrug, konnte überwiegend einspännig 
									gefahren werden. |  |  
									|  |  
									| 
							
											|  |  |  |  
											| Fahrpläne der Pferdebahn, Sommer 1872 
											& ab 
											Winter 1872/73 |  
											|  |  |  
									|  |  
									| 
									
									Der Fahrplan war zunächst nur ein 
									provisorischer, vielleicht um die Reaktion 
									des Publikums abzuwarten. Nach dem Fahrplan 
									„Winterdienst 1872/1873“ sind bis in die 
									1880er Jahre keine weiteren Fahrpläne 
									veröffentlicht worden. Das könnte daran 
									gelegen haben, dass die Gesellschaft ihren 
									Fahrplan als eine Art „Mindestfahrplan“ 
									verstanden hat. Vandal berichtet, dass 
									zwischen 7:00 und 22:00 Uhr regulär alle 5 
									Minuten eine Bahn abfuhr, weit mehr als der 
									Fahrplan auswies, was auf ein reges 
									Interesse des Publikums schließen lässt. |  
									|  |  
									| 
									
									Es ist auch überliefert, dass der 
									Betriebsschluss nicht streng eingehalten 
									wurde. Zum 
									Betriebsschluss wurden Reservewagen an 
									den Endhaltestellen vorgehalten, so dass 
									kein Fahrgast wegen eines besetzten 
									Wagens zurückbleiben musste
									
									[8].
									Auch das war der 
									großen Nachfrage geschuldet und zugleich ein 
									Mittel,
									der Unfallgefahr durch überbesetzte Wagen 
									vorzubeugen, damals ein großes Thema bei 
									allen Pferdebahnen. Die Zugfolge war demnach 
									erheblich dichter als es der veröffentlichte 
									Fahrplan vorsah. 
									
									In Frankfurt absolvierten die Wagen rd. 100 
									km am Tag, d.h. etwa 25 Fahrten pro Tag; die 
									Pferde liefen einen über den anderen Tag 16 
									und 32 km, absolvierten also 4 oder 8 
									Fahrten pro Tag, d.h. die Pferde wurden bis 
									zu 6 Mal täglich gewechselt. 1874 betrug der 
									Bruttoumsatz 288.000 Francs (230.400 Mark), 
									was einem Umsatz von rd. 630 Mark pro Tag 
									entspricht. Bei einem Fahrpreis von 20 
									Pfennigen entspricht dies einer Frequenz von 
									über 3.200 Fahrgästen pro Tag. 1875 stieg 
									der Umsatz auf 390.000 Francs (312.000 
									Mark), entspricht über 4.700 Fahrscheinen 
									pro Tag 
									[9]. |  
									| 
									 
 |  
									|  |  
									| 
							
											|  |  | Die Fahrpreise
									waren anfangs noch in Kreuzern der alten 
									Frankfurter Währung angegeben, erst ab 1873  
									in Mark und Pfennig der neuen Reichswährung 
									[10]; 
									der Tarif war ein entfernungs-unabhängiger 
									Einheitstarif pro Platz; anfangs gab es zwei 
									Wagenklassen sowie sog. Damencoupés, die 
									aber schon nach wenigen Monaten aufgegeben 
									wurden. Der Preis in der I. Klasse betrug 25 
											Pfennige, in der II. Klasse 17 
											Pfennige. 
									Schon kurze Zeit später wurden die Klassen 
									auf-gehoben und ein Einheitstarif von 20 
									Pfennigen eingeführt 
											
									
											
											[11].
											
											Da das Gros der Fahrgäste die 
											II. Klasse bevorzugt hatte, erhöhte 
											die Tarifreform die Einnahmen 
											beträchtlich.  
 Der Erfolg der 
											Pferdebahn, der sich in den ersten 
											Jahren in mittleren zweistelligen 
									Wachstumszahlen 
											niederschlug, war enorm, weil das 
											neue Verkehrsmittel einem Publikum 
											die Mitfahrt ermöglichte, das sich 
											weder einen eigenen Fiaker noch eine 
											Droschkenfahrt leisten konnte und zu 
											Fuß ging.
											Schon kurz nach der Betriebsaufnahme 
											forderten die Eigentümer 
											der Pferdeomnibus-Linien 
											vom Magistrat, für   
									
											
											ihre 
											rückläufigen Geschäfte entschädigt 
											zu werden; sie behaupteten das 
											Monopol auf den städtischen 
											Transport innezuhaben, wurden aber 
											vom Magistrat abgewiesen
											  
									
									
									[12].
 
 Die Straßenbahnwagen trugen 
											die Aufschrift „Frankfurter Trambahn“, 
											doch weil der Firmenname „F. de la 
											Hault & Cie"
 |  |  
									|  |  
									| 
									
									
									umständlich war und es nur diese 
									
									Straßenbahnfirma am Ort gab, wurde sie inoffiziell Frankfurter 
									Trambahn-Gesellschaft genannt; inoffiziell, 
									denn die Firma mit dem offiziellen Namen 
									„Frankfurter Trambahn Gesellschaft“ wurde 
									erst acht Jahre später gegründet. In den 
									Magistratsakten findet sich in Sachen 
									Pferdebahn bis dahin nur Korrespondenz mit 
									„den Herren F. de la Hault & Cie“. |  
									|  |  
									| 
									Ein profitables Unternehmen expandiert |  
									|  |  
									| 
									
									Die Brüsseler Firma war eine reine 
									Verwaltungsgesellschaft; im Tagesgeschäft 
									wurde die Frankfurter Niederlassung durch 
									einen Prokuristen, den Kaufmann Dr. Alfred 
									Buck vertreten, in dessen Haus in der 
									Weserstraße 14, in der Nähe des 
									Taunus-Platzes, die Frankfurter Trambahn 
									auch ihr erstes Büro bezog (zur Zeit der 
									Westbahnhöfe war die Weserstraße nur ein 
									kurzes Sträßchen zw. Taunus- und Mainzer 
									Landstraße)
									
									
									[13]. 
									Betriebsdirektor war der Ingenieur Robert 
									Schulz, der die Pferdebahnen in Dresden und 
									Elberfeld mit aufgebaut und geleitet hatte, 
									bevor F. de la Hault ihn 1874 oder 1875 zum 
									Betriebsleiter in Frankfurt bestellte 
									
									
									[14]. 
									In dieser Zeit hat die Frankfurter 
									Pferdebahn offenbar auch den 
									Deutschland-Reisenden Mark Twain nachhaltig 
									beeindruckt. In seinem Reisebericht heißt in 
									den wenigen Absätzen über Frankfurt u.a.: 
									„Die Straßenbahn-Conducteure und Fahrer 
									trugen hübsche Uniformen, die geradewegs aus 
									der Hutschachtel zu sein schienen, und ihr 
									Benehmen war so fein wie ihre Kleidung.“ 
									
									
									[15] |  
									|  |  
									| 
							
											| Die von F. de la Hault gewählte Rechtsform 
									einer Société en commandite par actions 
											(Kommanditgesellschaft auf Aktien) 
											erleichterte die Aufnahme weiterer 
											Kapitalgeber in das Unternehmen; 
											frisches Kapital wurde gebraucht, um 
											das rasche Wachstum der Frankfurter
											
											
											 Trambahn 
											zu finanzieren. 
									
																	Neue 
									Geldgeber zu finden, dürfte der Gesellschaft 
									angesichts ihres wirtschaftlichen
									Erfolges nicht schwer gefallen sein. 1875 erwirtschaftete sie einen ungewöhnlich hohen 
									Reingewinn von über 16% des eingesetzten 
									Kapitals, also rd. 160.000 Francs
									
																	[16]. |  |  
									| 
													
									|  |  
																	| Bereits rund zwei Jahre nach Betriebs- aufnahme 
									konnte die Gesellschaft das Grundstück am 
									Bockenheimer Schönhof kaufen, das sie 1872 
									für ihren ersten Betriebshof zunächst nur 
									gemietet hatte, und ließ sogleich zwei neue 
									Betriebsgebäude darauf errichten. |  |  |  
																	| Während 1875 
									die 
									Direktion der Trambahn vorübergehend dorthin umzog  
									
									
									
									
									[17], musste 
																	der 
																	handelsrechtliche 
																	Firmensitz 
																	in Frankfurt 
																	bleiben; 
																	etwas später 
																	verlegte die 
																	Firma ihren 
																	Sitz in ein 
																	Kontor in 
																	der 
																	Bockenheimer 
																	Land-straße 
																	175 
									
									
									
									[18],
																	
																	gegenüber 
																	dem 
																	Dondorf' schen 
									Druckerei- und Verlagsgeschäft (Nr. 136) in 
									der Nähe der Bockenheimer Warte. Ein kurioser Zufall will es, dass sich 
			dieses Kontor exakt dort befand, wo heute der Abgang zum U-Bahnhof 
			Bockenheimer Warte in Gestalt eines aus dem
											
											
											Untergrund empor fahrenden 
											Trambahnwagens liegt 
									(s. > Plan). |  |  
									| 
							
											| Die Neubauten am Schönhof beherbergten 
											neben der 
							Wagenhalle noch Werkstätten, Ställe, eine Schmiede 
							und Betriebswohnungen; das Depot (Rödelheimer Str. 
											o. Nr.) wird in den Adressbüchern 
											seit 1875 als Wohnsitz des 
											Betriebsdirektors, des Ingenieurs 
											Robert Schulz, und von Conducteuren und 
							Stallmeistern angegeben
											
											[19]. Nicht
											weit
											entfernt, 
											westlich
											der Main-Weser-Bahn, 
											hatte die 
											Gesellschaft an 
											der
											Chaussée
											nach
											Rödelheim
											Ecke
											Birkenweg
											ein
											weiteres
											Grundstück
											für
											Betriebswohnungen 
											(„Beamtenwohnungen“) 
											erworben
											 
												
											
											[20]. |  |  
									|  |  
									| 
									Die Aktiengesellschaft „Tramways de 
									Francfort sur Mein S.A.“ |  
									|  |  
									| 
													
																	| Bau und Betrieb der ab 
												dem 1.10.1880 konzessionierten 
												neuen Linien erforderten 
												weiteres Kapital, das durch 
												Umwandlung der Firma in eine 
												Aktiengesellschaft aufgebracht 
												wurde. Am 13. und 30.12.1880 
												wurde in Brüssel der 
												Gesellschaftsvertrag zur 
												Gründung der Firma „Tramways de 
												Francfort-sur-Mein S.A. - 
												Frankfurter 
												Trambahn-Gesellschaft“ 
												unterzeichnet 
												
												
												[21]. 
																	Damit 
												erfüllte Frederic de la Hault 
												eine Bedingung im ersten 
												Straßenbahnvertrag vom 
												6.10.1880, der nicht nur  
												bestehende und neue Linien bis 
												Ende 1905 konzessionierte, 
												sondern u.a. die Verpflichtung 
												enthielt, spätestens vier Monate 
												nach Vertragsschluss eine 
												Aktiengesellschaft zu gründen. |  |  |  
																	| Die neu gegründete Société 
												Anonym belgischen Rechts erhielt 
												von der Preußischen 
												Staatsregierung am 20.8.1881 die 
												Erlaubnis, in Frankfurt a.M. 
												eine Zweigniederlassung zu 
												eröffnen
									 
												 
									
									
												
												[22].
									
									
									Aufgrund dieser Erlaubnis wurde die 
												FTG am 16.12.1881 unter der 
												Nummer 4749 in das Frankfurter 
												Handelsregister eingetragen
									 
									
									
												
												[23].
									
									
									
									
												Der offizielle „Geburtstag“ der FTG 
												war der 30.12.1880, da die 
												Gesellschaft unter dem 
												Firmennamen „Tramways de 
												Francfort-sur-Mein (Frankfurter 
												Trambahn-Gesellschaft)“ an 
												diesem Tag in das Brüsseler 
												Handelsregister eingetragen 
												worden ist 
									
												
												[24], 
												d.h. erst ab diesem Tag konnte 
												sie auch in Frankfurt offiziell 
												als „Frankfurter 
												Trambahn-Gesellschaft Filiale“ 
												firmieren. |  |  
									| 
										
									|  |  
									| Als Vorstand der Frankfurter Filiale waren Dr. 
			Alfred Buck, der Oeconomierath Bernhard Mettenheimer sowie als 
			Prokurist der Betriebsdirektor Gustav Behringer eingetragen, der 
			1880 die Nachfolge des Ing. Robert Schulz angetreten hatte 
			[25].
			Behringer übernahm im September 1891 von Dr. 
			Buck zusätzlich den Posten des Generalbevollmächtigten der FTG in 
			Frankfurt 
			
			[26] und blieb in beiden Funktionen 
			bis zur Übernahme der Straßenbahnen durch die Stadt Frankfurt
			
			[27]. |  
									|  |  
									| 
							
											|  |  | Gründer der Aktiengesellschaft waren 
											die  Gesellschafter von 											
											
											„F. de la Hault & Cie“, 
											sowie die Société Genéral de Chemin 
											de Fer Secondaire (SGCFS) und einige 
											Einzelpersonen, darunter der 
											belgische  
											
											
											Senator Prosper Crabbe, 
											der Brüsseler Architekt 
											
											
											
											Wynand Janssens 
											und der Frankfurter Bankier 
											
											
											
											Baron Ludwig von Erlanger 
											(Bankhaus Erlanger & Söhne). |  
											| Einziger Geschäftszweck der im Juni 
											1880 von F. de la Hault gegründeten 
											
											Société Genéral de Chemin de Fer 
											Secondaire (SGCFS) war die 
											Kapitalbeteiligung an Neben- und 
											Straßenbahngesellschaften. Außer 
											ihm selbst waren daran belgische 
											Banken, Wiener Banken und der 
											Frankfurter Bankverein beteiligt, 
											der seinerseits eine Gründung von 26 
											Frankfurter Privatbankiers war, 
											darunter das Bankhaus Beth-mann. Im 
											Zuge eines europaweiten 
											Konzentrationsprozesses wurde sie 
											kurz vor dem Ersten Weltkrieg wie 
											zuvor schon seine SGFT von einer 
											großen französischen Gesellschaft 
											über-nommen, der 
											
											
											Société genéral de chemin de 
											fer economiques (SGCFE)  
											 
									
											
											[28], 
											die ihrerseits - nach weiteren 
											Übernahmen und Fusionen - als Teil 
											von 
											VEOLIA-Transport 
											im heutigen 
											TRANSDEV-Konzern 
											aufgegangen ist. Wäre die 
											Frankfurter Straßenbahn nicht 1898 
											kommunalisiert worden, gehörte sie 
											heute vielleicht zu Transdev. |  |  |  
									|  |  
									| 
													
																	| Für uns von 
									besonderem Interesse ist der Vergleich mit 
									der von F. de la Hault gegründeten 
									Pferde-Eisenbahn in Köln im Jahr 1876 
									
									[29] 
									
																	und der ebenfalls 1876 von ihm 
									übernommenen Pferdebahn Barmen-Elberfeld 
									
									
									[30], 
									die beide auch 1880 in Aktiengesellschaften 
									umgewandelt wurden. Die Frankfurter 
									Trambahn-Gesellschaft hatte bei Gründung ein 
									Stammkapital von 2,6 Mio. Francs, was nach 
									damaligem Wechselkurs rd. 2,1 Mio. Mark 
									Reichswährung entsprach 
									
									
									
									[31]. |  |  |  
																	| Die Compagnie F. de la Hault brachte ihren 
									gesamten 
									
									Frankfurter 
									Straßenbahnbetrieb
									
									
									
									[32] als 
									Sacheinlage 
									in die AG ein. Er umfasste das 4.173 m² 
									große Betriebsgrundstück am Schönhof, das 
									561 m² große Grundstück an der Rödelheimer 
									Landstraße, gemietete Stallungen und 
									Schuppen an der Bockenheimer Warte, den 
									gesamten Fuhrpark von 29 Straßenbahnwagen 
									und 110 Pferden
									
									
									[33], alle 
									Gebrauchsmaterialien wie Schienen, 
									Werkzeuge, Pferdegeschirre, Futter, 
									Büroeinrichtungen, die bei der Stadt 
									hinterlegte Sicherheit von 18.600 Mark sowie 
									die Betriebsrechte für bestehende und zum 
									1.10.1880 bewilligte, neue Linien 
									
									
									[34]. |  
																	| Insgesamt 
																	war der 
																	Betrieb mit 
																	2.067.100 
																	Francs, also 
																	rd. 1,65 Mio 
																	Mark 
																	Reichswährung 
																	bewertet 
																	worden, in 
																	entsprechender 
																	Höhe wurden 
																	den 
																	Gesellschaftern 
																	von F. de la 
																	Hault & Cie 
																	Gründungsaktien 
																	zugeteilt. |  |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  |  |  
																	| Die 
																	Gesellschafter 
																	von F. de la 
																	Hault & Cie 
																	hielten 
																	damit 
																	anfänglich 
																	79,5% der 
																	Aktien, die 
																	restlichen 
																	20,5% 
																	(533.000 
																	Franc) 
																	erwarb zum 
																	größten Teil 
																	die
									
									Société Genéral 
																	de Chemin de 
																	Fer 
																	Secondaire 
																	(SGCFS), 
																	Privatleute 
																	zeichneten 
																	kleinere 
																	Anteile 
									 
									
									
																	[35]. 
 Im Mai 1883 wurde das 
																	Kapital der 
																	FTG auf 
																	2.704.000 
																	Francs (= 
																	2,19 Mio. 
																	Mark) 
																	erhöht. Das 
																	entspräche 
																	unter den heutigen 
																	Verhältnissen 
																	einem 
																	Stammkapital 
																	von rd. 14 
																	Mio. Euro, 
																	das 
																	Unternehmen 
																	war also 
																	recht 
																	kapitalstark 
																	und solide 
																	finanziert
									
									
									
									 
									
									
																	[36].
 |  
																	| Die Aktien 
																	von Tramways 
																	de Francfort 
																	wurden ab 
																	März 1881 
																	sowohl an 
																	der 
																	Brüsseler 
																	Börse 
									
									
									 
									
									
																	[37]
									
									
									als auch an der 
																	Frankfurter 
																	Börse 
																	gehandelt 
									 
									
									
																	[38].
									
									
																	Der Kurs der 
																	Aktie stieg 
																	rasch auf 
																	über 140 
																	Francs, am 
																	2.1.1882 
																	notierte sie 
																	mit 146 
																	Francs (in 
																	Brüssel 
																	152,50 Frs.), 
																	am 
																	20.11.1882 
																	mit 151¾ 
																	Francs 
																	(155,00 Frs.); 
																	die 
																	Dividende 
																	für 1881 
																	wurde mit 9¾ 
																	Francs pro 
																	Aktie 
																	angegeben
									
									
									
									
									 
									
																	[39]. 
 Amortisierte 
									Aktien wurden in Genußscheine mit einer 
									geringeren Dividende umgewandelt und 
									ebenfalls an der Frankfurter Börse 
									gehandelt. Den höchsten Kurs verzeichnete 
									die Aktie nach der Kommunalisierung: am 
									1.3.1898 wurde ein Geldkurs von 270 Francs 
									(265,00 Mark) notiert. Demnach hatte die FTG 
									zu dieser Zeit einen Börsenwert von über 7,3 
									Mio Francs 
									(entsprach ca. 5,8 Mio Mark 
									Reichswährung), fast das 3-fache ihres 
									Gründungskapitals.
 |  
																	| Links unten:  
																	Börsenprospekt 
																	vom 
																	2.03.1881 (Quelle: 
																	Hessisches. 
																	Wirtschaftsarchiv, 
																	Abt. 105)
 |  
																	| Rechts unten:  
																	Brüsseler 
																	Börsenjournal 
																	vom 
																	4.03.1881 |  |  
									|  |  
									| 
								
									| 
													
																	|  |  
																	|  |  
																	|  |  |  |  
																	| Kursblatt 
																	vom 
																	20.01.1882 |  | Kursblatt 
																	vom 
																	20.11.1882 |  |  |  
									|  |  
									|  |  
									| 
									Weitere Entwicklung und Vergleich 
									der FTG zu anderen deutschen Betrieben |  
									|  |  
									| 
									Im Mai 1892 
									legte die FTG eine mit 4% verzinsliche 
									Anleihe von 1,250 Mio. Francs (1 Mio. Mark) 
									mit einer Laufzeit von 23 Jahren auf. Solche 
									besonders bei Eisenbahngesellschaften 
									üblichen Anleihen wurden 
									Prioritäts-Obligationen genannt, sie 
									verliehen ihren Inhabern keine Stimmrechte, 
									dafür wurden die Dividenden bevorzugt vor 
									den Stammaktien gezahlt. |  
									|  |  
									| Der 
																	Grund für 
																	die Anleihe 
																	war, dass 
																	die FTG im 
																	zweiten 
																	Straßenbahnvertrag 
																	vom 
																	24.3.1891 im 
																	Hinblick auf 
																	die sich 
																	schon 
																	abzeichnende 
																	Kommunalisierung 
																	auf das 
																	Recht 
																	weiterer 
																	Kapitalerhöhung 
																	verzichtet 
																	hatte, weil 
																	die Stadt 
																	den 
																	Rückkaufpreis 
																	in Grenzen 
																	halten 
																	wollte. Der 
																	Kapitalbedarf 
																	für die 
																	gleichwohl 
																	eingegangenen 
																	Ausbauverpflichtungen 
																	(Bau und 
																	Betrieb von 
																	bis zu 18 km 
																	neuer 
																	Strecken)
									 
									
																	[40] 
																	konnte 
																	deshalb nur 
																	durch eine 
																	Anleihe 
																	gedeckt 
																	werden
									 
									
																	[41]. |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  |  
																	| Börsenprospekt 
																	zur Emission 
																	der 
																	Trambahn-Anleihe 
																	vom 3.5.1892 (Quelle: 
																	Hessisches 
																	Wirtschaftsarchiv, 
																	Darmstadt, 
																	Abt. 105)
 | Anleihen-Handel 
																	am 20.5.1892 (Quelle 
																	aller 
																	Kursblätter: 
																	Frankfurter 
																	Zeitung)
 |  |  
									|  |  
									| 
									
																	
																	Die 
									fortgesetzte Erweiterung des Liniennetzes 
									erforderte nicht nur den Umzug der 
									kaufmännischen Verwaltung in größere Büros, 
									die lt. Adressbuch 1881/82 zunächst im 
									Steinweg 10 gefunden wurden, 1885 Am 
									Opernplatz 4 und zuletzt in der Bockenheimer 
									Landstraße 148. Das Wachstum der FTG 
									erforderte auch die Erweiterung des 
									Fuhrparks und der Betriebseinrichtungen. 
									Kurz nach ihrer Gründung hat die mit 
									frischem Kapital ausgestattete 
									Aktiengesellschaft in der damals noch 
									selbständigen Landgemeinde Bockenheim ein 
									rd. 6.000 m² großes Grundstück an der neu 
									geschaffenen Oberen Königstraße o. Nr. 
									(heute ein Abschnitt der Gräfstraße) 
									erworben, etwas nördlich der Bockenheimer 
									Warte, und dort eine neue Wagenhalle, 
									Stallungen und Betriebs-Wohnungen gebaut. Ab 
									1883 wird diese Adresse, nunmehr Obere 
									Königstraße 16 lautend, anstelle der 
									Rödelheimer Straße als Betriebssitz der FTG 
									angegeben, der
																	
																	
																	
																	
																	Firmensitz 
									der AG blieb weiterhin Brüssel
																	
																	
																	
																	
																	
																	
									 
									
									
									[42]. |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  |  
									|  |  
																	| Ein 
																	Stadtplan 
																	aus dem Jahr 
																	1882 (oben) zeigt 
																	erstmals das 
																	neue Depot 
																	der 
																	Frankfurter 
																	Trambahn-Gesellschaft. 
																	Es kamen 
																	hinzu das 
																	Depot in der 
																	Bergerstraße 
																	228 (1886), 
																	
																	
																	
																	
																	in der 
																	Mühlbruchstraße 
																	9-13 (1887) 
																	und in der 
																	Hafenstraße 
																	26 (= 
																	Gneisenaustr. 
																	51-55, 
																	1892), ein 
																	Materiallager 
																	am 
																	Lokalbahnhof 
																	sowie 
																	etliche 
																	kleine 
																	Grundstücke 
																	entlang der 
																	Strecken für 
																	Wartehallen
																	
																	
																	
																	
																	
																	
									 
									
																	[43]. |  |  
									|  |  
																	|  |  |  
									|  |  
									| Die FTG dürfte neben 
									der Großen Berliner und der Hamburger 
									Pferdebahn eines der 
									lukrativsten 
									Pferdebahn-Unternehmen in Deutschland 
									gewesen sein. Sie war im reichsweiten 
									Vergleich von Anbeginn wirtschaftlich 
									außerordentlich erfolgreich und 
									ertragsstark. Die Aktien der FTG notierten 
									stets deutlich höher als etwa die der 
									größeren Schwestergesellschaften „Tramways 
									de Cologne S.A.“ 
									und „Tramways 
									Barmen-Elberfeld S.A.“ 
									. Bei den Dividenden lag die FTG immer weit 
									über dem Reichsdurchschnitt aller 
									Pferdebahn-AGs, nur die Berliner Große 
									Pferde-Eisenbahn AG zahlte stets noch höhere 
									Dividenden als die FTG
																	
																	
																	
																	
																	
																	
									 
									
									
									[44]. |  
									|  |  
									| 
							
											|  |  | Der direkte 
																	Vergleich 
																	mit dem 
																	Kölner 
																	Schwesterbetrieb 
																	liegt nahe, 
																	weil dessen 
																	Aktien (wie 
																	die Aktien 
																	der 
																	Pferdebahn 
																	Barmen-Elberfeld) 
																	ebenfalls an 
																	den Börsen 
									in 
																	Brüssel 
																	und  
																	Frankfurt 
																	gehandelt 
																	wurden. 
									
									Von denselben 
									Unternehmern gegründet, verfügten beide 
									Betriebe über dieselbe 
									Unternehmensphilosophie, einen gleichen 
									Rechtsrahmen, dasselbe wirtschaftliche und 
									technische Knowhow und hatten eine im 
									Verhältnis zur Betriebsgröße (Streckenlänge, 
									Fuhrpark) vergleichbare Kapitalausstattung. 
									Dass der Frankfurter Betrieb trotzdem viel 
									stärker prosperierte, kann nur mit den 
									örtlichen Besonderheiten erklärt werden. 
  In der zeitgenössischen Fachliteratur 
																	ist zu lesen, dass 
			die FTG ihre Betriebsleistungen auf 
			vergleichsweise wenigen Gleiskilometern erbrachte, 
									wodurch niedrige Betriebskosten
 |  |  
									| 
			und eine überdurchschnittliche Auslastung 
									der Strecken gegeben waren. Die Strecken 
			lagen in dicht besiedeltem Gebiet und erschlossen deshalb besonders 
			viele Einwohner pro Streckenkilometer; entsprechend waren die 
			Einnahmen pro Streckenkilo-meter 
									überdurchschnittlich hoch. Hinzu kam, dass 
									die Frankfurter Fahrpreise im reichsweiten 
									Vergleich im oberen Preissegment lagen 
									
									
									
									
									
			[45]. 
									- Zugleich zeichnete sich die FTG im 
									reichsweiten Vergleich durch eine besonders 
									hohe Betriebssicherheit aus: |  
									|  |  
									|  |  
									| 
									Aus der oben abgebildeten Statistik 
									der Betriebsunfälle 
									
									
									
									
									
									
									
									[46] 
									aus dem Jahr 1886 geht hervor, dass bei den 
									49 Pferdebahn-Betrieben im Deutschen Reich 
									z.B. die Quote der verletzten Fahrgäste im 
									Verhältnis zur Zahl der beförderten Personen 
									von 1:285.725 in Offenbach (letzter Platz) 
									bis 1 : 10,8 Mio in Hamburg (erster Platz) 
									reichte, Frankfurt lag mit 1 : 6,8 Mio auf 
									Rang 3. Bei den durch Pferdebahnen 
									verletzten Passanten im Verhältnis zur Zahl 
									der Fahrten reichte die Quote von 1 : 14.257 
									in Strassburg bis 1:1,38 Mio in 
									Braunschweig, Frankfurt lag mit 1 : 521.121 
									auf Platz zwei. Die FTG war demnach nicht 
									nur ein besonders profitables, sondern 
									zugleich ein besonders sicheres Unternehmen. 
									Schon für die ersten drei Betriebsjahre 
									hatte Vandal erwähnt, dass in Frankfurt 
									keine Unfälle mit der Pferdebahn gemeldet 
									worden seien 
									
									
									
									
									
									
									
									[47]. |  
									|  |  
									| 
									Das Ende der Frankfurter 
									Trambahn-Gesellschaft: die Kommunalisierung |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  | Angesichts 
																	des enormen 
																	wirtschaftlichen 
																	Erfolges der 
																	FTG war es 
																	nicht 
																	verwunderlich, 
																	dass sich in 
																	der 
																	Frankfurter 
																	Öffentlichkeit 
																	die Stimmen 
																	mehrten, die 
																	das Ende des 
																	Transportmonopols 
																	der FTG und 
																	die 
																	Übernahme 
																	der 
																	Straßenbahn 
																	in 
																	städtische 
																	Regie forderten, obwohl die Stadt 
									ohne jedes Risiko nicht unerheblich am 
									wirtschaftlichen Erfolg der FTG teilnahm: 
																	sie erhielt 
																	vorab 6% der 
																	Bruttoeinnahmen, 
																	eine 
																	Barzahlung 
																	von bis zu 
																	80.000 Mark 
																	pro Jahr 
																	sowie nach 
																	Zahlung der 
																	Dividenden 
																	auf Aktien 
																	und 
																	Genusscheine 
																	vom 
																	überschießenden 
																	Reingewinn 
																	die Hälfte, 
																	später 2/3; 
																	insgesamt 
																	lag die 
																	Abgabenquote 
																	bei 35% des 
																	Gewinns. 
																	Dabei war die 
																	Kommunalisie-rungsdebatte 
																	keine 
																	Frankfurter 
																	Besonderheit, 
																	sie folgte 
																	dem 
																	landesweiten, 
																	ja sogar 
																	europaweiten 
																	Trend zur 
																	Verstaatlichung 
																	bzw. 
																	Kommunalisierung 
																	der 
																	Eisenbahnen, 
																	Neben- und 
																	Straßenbahnen. |  
																	| Sommerwagen 
																	Nr. 45 der 
																	Pferdebahn 
																	an der 
																	Hauptwache. 
																	Der Wagen 
																	kam vom 
																	Oederweg und steuerte 
																	den 
																	Hauptbahnhof 
																	an.
 |  |  
									|  |  
									| 
									Grundlage hierfür war der zweite 
									Straßenbahnvertrag vom 24.3.1891
									
									
									[48]; er verlängerte zwar die Konzession 
									nochmals um neun Jahre bis zum 31.12.1914, 
									räumte der Stadt aber zugleich das Recht zum 
									Rückkauf der Konzession auf den 1.1.1898 
									oder den 1.1.1906 ein. Die Stadt nahm den 
									ersten Termin wahr und kündigte nach 
									fünfeinhalb Jahren im November 1896 den 
									zweiten Straßenbahnvertrag zum Jahresende 
									1897
									
									
									[49]. |  
									|  |  
									| 
													
																	| Der 
									Straßenbahnbetrieb wurde zum 1.1.1898, die 
									Rödelheimer Linie zum 1.8.1900 dem neu 
									geschaffenen Städtischen Trambahn-Amt 
									unterstellt 
									
									
									
									
																	[50] und damit 
																	Teil der 
																	Stadtverwaltung. 
																	Das Personal 
																	der FTG 
																	wurde zum 
																	größten Teil 
																	in den 
																	Dienst der 
																	Stadt 
																	übernommen; ab diesem 
									Zeitpunkt hieß der Betrieb offiziell 
									„Städtische Straßenbahn Frankfurt am Main.“ Die Eigentümer 
																	der 
																	„Tramways de 
																	Francfort sur Mein 
																	S.A.“ sind 
																	vertragsgemäß von der 
																	Stadt 
																	Frankfurt abgefunden 
																	worden. |  |  |  
																	| 
 | Am Freitag, 
																	dem 17.Juni 
																	1904, dem 
																	letzten 
																	Betriebstag 
																	der 
																	gleichzeitig 
																	letzten 
																	Frankfurter 
																	Pferdebahnlinie 
																	vom Schönhof 
																	nach 
																	Rödelheim, 
																	wurde dieses 
																	Foto in der 
																	Rödelheimer 
																	Landstraße 
																	aufgenommen. 
																	Die 
																	Fahrleitungsanlagen 
																	standen 
																	schon für 
																	den Betrieb 
																	bereit, ab 
																	Samstag, den 18.06. 2004 fuhren 
																	Frankfurts 
																	Straßenbahnlinien 
																	alle elektrisch.      
																	
																	       
																	Foto: 
																	Gottfried 
																	Vömel |  |  
									|  |  
									| 
									 Die 
									Modalitäten der Betriebsübernahme und des 
									Rückkaufs der Konzession waren schon im 
									zweiten Straßenbahnvertrag verbindlich 
									festgelegt worden: das Inventar musste die 
									Stadt zu einem von drei neutralen 
									Sachverständigen ermittelten Zeitwert und 
									die Immobilien zum Buchwert übernehmen; das 
									noch nicht amortisierte Kapital nebst einer 
									kalkulatorischen Dividende sollte 
									kapitalisiert und in gleichen Jahresbeträgen 
									bis Ende 1914 (reguläres Vertragsende) 
									erstattet werden. Für das gesamte Inventar 
									und die lastenfreien Grundstücke wurde ein 
									Barbetrag von 2,273 Mio Mark errechnet, für 
									den Rückkauf der Konzession, das nicht 
									amortisierte Kapital und für die 
									kalkulatorische Dividende sollte bis Ende 
									1914, also über 17 Jahre eine jährliche 
									Rente von rd. 300.000 Mark gezahlt werden, 
									insgesamt über 5 Mio Mark, und für die 
									Rödelheimer Linie weitere 200.000 Mark, so 
									dass der Erwerb der FTG insgesamt etwa 7,5 
									Mio Mark gekostet hätte. |  
									|  |  
									| 
							
											|  |  |  |  
											| Die Rückseite mit 
											den Konditionen |  
											|  |  
											| Vorderseite der 
											Straßenbahn-Anleihe | Die zugehörigen 
											Zinscoupons |  |  
									| 
									Die Stadt 
									wollte die Jahresrente abweichend vom 
									Vertrag durch Zahlung eines Kapitals 
									ablösen, weil der Magistrat befürchtete, die 
									Rentenzahlung über 17 Jahre würde den 
									Haushalt zu stark belasten. Der 
									Rentenbarwert für den Rückkauf der 
									Konzession betrug infolge der Abzinsung 
									3,765 Mio Mark, so dass für den Erwerb der 
									Trambahn-Gesellschaft insgesamt nur 6,238 
									Mio Mark, zu zahlen waren. Das war möglich, 
									weil die Stadt Frankfurt auf dem 
									Kapitalmarkt Geld aufnahm. |  
									|  |  
									| 
							
											| Rechts: Aus der
											"Zeitschrift 
											für das gesamte Local- und 
											Straßenbahnwesen" - IV. 
											Jahrgang, 1885 |  |  |  
											| Für den Ankauf der FTG und der 
			Frankfurter Waldbahn AG, den Bau neuer Linien, Elektrifizierung 
			der Straßenbahn und der Waldbahn, die Erweiterung des städtischen 
			Elektrizitätswerks, den Bau neuer Beamtenwohnungen und Depots sowie 
			den Kauf neuer Motorfahrzeuge und Anhänger veranschlagte der 
			Magistrat Aufwendungen von insgesamt fast 20 Mio Mark, die durch die 
			„Straßenbahn-Anleihe“ über 20 Millionen Reichsmark aufgebracht wurden. 
			Hierdurch wurde es möglich, Anfang 1900 den gesamten Kaufpreis für 
			die FTG vorzeitig abzulösen und die Anleihe über einen weitaus 
			längeren Zeitraum zu tilgen [51]. |  |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  | Die FTG beteiligte sich zwar noch an 
									der Ausschreibung für die Elektrifizierung 
									und hielt noch eine kleine Beteiligung an 
									der FLAG, stellte aber nach Übergabe der 
									Rödelheimer Linie im Jahr 1900 ihren 
									Geschäftsbetrieb ein
									
											
											[52]. 
 Die 
									Generalversammlung der Gesell-schaft 
									beschloss am 17.2.1900, den Aktieninhabern 
									70 Francs pro Aktie zu erstatten. Die Aktien 
									und Genussscheine der FTG wurden an der 
									Frankfurter Börse letztmalig am 6.11.1900 
									gehandelt
									
											
											[53].
 
 Es ist anzunehmen, dass die 
											Gesellschaft, jedenfalls aber die 
											Frankfurter Niederlassung noch im selben Jahr liquidiert 
									wurde
									
											
											[54]. 
																	Damit 
									endete zwar die Geschichte der Frankfurter 
									Trambahn-Gesellschaft, nicht aber die 
									Geschichte der Frankfurter Straßenbahn.     
											----------
 |  |  
									|  |  
									| 
													
																	| An fast gleicher Fotoposition wie im vorigen 
									Bild wurde
									FTG-Wagen 179 hier verewigt, der  
									soeben die Hauptwache 
									hinter sich ließ und der Constablerwache zustrebte, während ein Wagen 
									mit vom Pferd verdeckter 200er Nummer 
									ihm aus der Zeil entgegen kam. Links im 
									Hintergrund die alte Hauptpost. Vorne rechts 
									der Eingang zur Liebfrauenstraße, links vorn 
									baute nach dem Krieg der Kaufhof. 
 Bis 1973 war die Zeil noch eine  
									Hauptverkehrsstraße, sie wurde  damals 
									zur Fußgängerzone durch die nur die 
									Straßenbahn fuhr. 1978, mit 
									Eröffnung des S-Bahntunnels war das vorbei, 
									nach 105 Jahren endete der 
									Straßenbahnbetrieb in der Frankfurter 
									Haupteinkaufstraße und die  1873 
									verlegten Gleise verschwanden wieder. Seit 
									mittlerweile  schon 
									40 Jahren spielt sich der öffentliche 
									Nahverkehr hier nur noch in Form von U- und 
									S-Bahn unter der Erde ab.
 |  |  |  |  
									|  |  
									| Bauliche und betriebliche Anlagen der 
									Frankfurter Trambahn beschrieb 1886 die 
									"Deutsche Bauzeitung" |  
									|  |  
									| 
									
									 |  |  
									|  |  
									| 
													
																	| Bild vom 
																	Pferdebahnwagen 
																	77, Aufnahme 
																	1895 vor dem 
																	Depot 
																	Schönhof. 
																	Die 
																	Besatzung 
																	des  "Zuges" 
																	bestehend 
																	aus Fahrer, 
																	Schaffner 
																	und 
																	Zugpferd, 
																	rückte auf 
																	die 
																	Rödelheimer 
																	Linie aus. 
 Das Depot 
																	erfüllte 
																	seinen Zweck 
																	93 Jahre 
																	lang von 
																	1872 bis 
																	1965. Bis 
																	1904 diente 
																	es der 
																	Pferdetram, 
																	danach der 
																	Elektrischen. 
																	Der 
																	Betriebshof 
																	war im Krieg 
																	schwer 
																	getroffen 
																	worden, die 
																	Gebäude 
																	zerstört, 
																	danach wurde 
																	das Gelände 
																	nur noch zur 
																	Abstellung 
																	von Beiwagen 
																	genutzt. Das 
																	Ende wurde 
																	schließlich 
																	durch den 
																	Ausbau der 
																	Schönhofkreuzung 
																	herbeigeführt. 
																	Das Depot 
																	fand sich am 
																	Ende der 
																	Rödelheimer 
																	Straße, an 
																	seiner 
																	Stelle 
																	wurde  das
																	
																	
																	Sozialrathaus 
																	Bockenheim 
																	errichtet. 
																	Auch die 
																	Salvador-Allende-Straße 
																	verläuft auf 
																	dem 
																	ehemaligen 
																	Grundstück.
 | 
 |  |  |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  | Dieses Foto entstand um 1882 in Bornheim, 
									wird also bald 140 Jahre alt werden.1879 war 
									Bornheim von den Gleisen der Trambahn auf 
									dem Wege über den Sandweg erreicht worden, 
									wobei die neue Strecke zunächst noch Ecke 
									Berger Straße  am Uhrtürmchen endete. 
  Schon 2 Jahre später wurde sie via 
									Berger Straße bis zur Schule in der 
									Ortsmitte verlängert, der heutigen Kirchnerschule. 
									Während das Pferd an das andere Wagenende 
									gesetzt und die Zeit bis zur Rückfahrt nach 
									Frankfurt abgewartet wurde, konnte der 
									Fotograf seine Kamera rüsten.
 
  Dieses Ziel wurde bis 1970 noch von 
									der Straßenbahn erreicht, danach verschwanden 
									die Gleise - nicht aber die Gebäude. 1969 
									erhielt die Gaststätte  den 
									Namen der Inhaber (Apfelwein-Solzer), 
									das Gasthaus selbst existiert schon gut 400 
									Jahre.
 |  |  
									|  |  
									| 
													
																	|  |  |  |  
																	| Links: Sommerwagen der
									neuen Linie in der Berger Straße/Ecke Eichwaldstraße, Ende 1893. - Rechts: 1899 
									stand die 
									Ablösung der Pferdebahn durch die 
									elektrische Straßenbahn bevor, die Masten
									für die Fahrdrähte 
									waren in der Feldbergstraße bereits gesetzt 
									worden. |  |  
									|  |  
									| 
													
																	| Konstablerwache ca. um 1890, Blick Richtung 
									Zoo. Gab es auf der rechten Straßenseite ein 
									3. Gleis so wie an der Friedberger Anlage? 
									Die 2 Weichen lassen darauf schließen. 
 Erst ca. 10 Jahre existierte damals der 
									östliche Teil der Zeil, in den die Bahn hier 
									gerade einfuhr. Bevor es diesen Durchbruch 
									gab, mussten die Wagen einen Umweg über 
									Allerheiligenstraße (vorne  schräg 
									rechts) und Breite Gasse in Kauf nehmen.
 
 Die Löwen-Apotheke auf diesem Bild könnte 
									heute mitten auf dem erst nach dem zweiten 
									Weltkrieg entstandenen, freien Platz stehen. 
									Dem ist aber nicht so, weil alle Gebäude auf 
									dem Bild 
									den Bomben zum Opfer.fielen.
 |  |  |  |  
						|  |  |